Am 13. Dezember 2019 begann wie jedes Jahr die Darts WM. Und wie auch schon die letzten Male gibt es hier eine Zusammenfassung.
Die erste Session war nicht wirklich spannend, aber gleich am zweiten Tag gab es mehrere Überraschungen. So gewann Luke Humphries gegen den gesetzten Jermaine Wattimena. Aus österreichischer Sicht war erfreulich, dass der Österreicher Zoran Lerchbacher gegen den deutlichen Favoriten Jamie Hughes gewann – knapp mit 3:2. Weiters gewann Kim Huybrechts glatt mit 3:0 gegen den Weltmeister Rob Cross. Das Wichtigste an diesem Tag: Eine Legende beendete seine Karriere – Raymond van Barneveld, nach einer überraschenden Niederlage gegen den Amerikaner Darin Young,
Am nächsten Tag gewann der junge Ire Ciaran Teehan deutlich gegen Ross Smith und überstand damit sein Debutspiel. Obwohl er einen 100er Average spielte, verlor Ian White gegen Darius Labanauskas. Am Abend verlor Mikuru Suzuki, die erste der beiden Frauen im Turnier, nur knapp gegen James Richardson und am 17. Dezember flogen die beiden Österreicher Rowby John Rodriguez und Zoran Lerchbacher aus dem Turnier.
In der nächsten Session kam die 25 jährige Engländerin Fallon Sherrock auf die Bühne und der gesamte Ally Pally, der Alexandra Palace in London, flippte aus, als sie ein klasse Match gegen Ted Evetts spielte. Mit ihrem knappen aber verdienten 3:2 war sie die erste Frau, die einen Mann in der WM geschlagen hatte. Damit hat sie sich in die Geschichtsbücher eingetragen und durch ihren souveränen Auftritt die Sympathie vieler Dartsfans erspielt.
Am nächsten Tag kam der junge Deutsche Nico Kurz und gewann überraschenderweise deutlich gegen James Wilson. Und auch gegen den gesetzten Joe Cullen war für Kurz noch nicht Schluss, er gewann schon wieder mit 3:1. In der übernächsten Session kam „The Queen of the Palace“ Sherrock wieder zurück, diesmal gegen den Österreicher Mensur Suljovic, die Nummer 11 der Rangliste. Sherrock konnte, wie schon im ersten Spiel, ihre Konstanz auf die Doppel unter Beweis stellen und gewann diesmal mit 3:1. Mit ihrem Sieg hatte sie einen gesetzten Spieler aus dem Turnier genommen und die Halle zum Toben gebracht.
Einer der Favoriten, James Wade, verlor gegen Steve Beaton mit 2:4. Mit einem 106er Average, der höchste im Turnier, gewann der junge Niederländer Jeffrey de Zwann gegen Dave Chisnall, der ebenfalls gut spielte. Der 3-malige BDO Weltmeister, Glenn Durrant, gewann mit 4:2 gegen Daryl Gurney. Im darauffolgenden Match endete leider das Märchen von Fallen Sherrock, als sie gegen Chris Dobey verlor. Da sie aber von der PDC unter anderem zur World Series eingeladen wurde, wird man sie dieses Jahr öfter auf der Bühne sehen können.
Weiters schaffte es Labanauskas überraschend in die nächste Runde gegen Steve Beaton. Außerdem gewann Dimitri van den Bergh gegen den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis. In den Viertelfinals gab es zwar keine Überraschung, daher hier nur die Ergebnisse:
Nathan Aspinall vs Dimitri van den Bergh 5:3
Peter Wright vs Luke Humphries 5:3
Michael van Gerwen vs Darius Labanauskas 5:2
Gerwyn Price vs Glen Durrant 5:1
Im Halbfinale spielte Peter Wright gegen Gerwyn Price. Schon vor dem Spiel gab es Sticheleien zwischen den beiden. Während des Spiels schrie Price seinem Gegner fast direkt ins Gesicht. Am Ende setzte sich Wright verdient mit 6:3 durch. Van Gerwen schlug Aspinall ebenfalls mit 6:3. Damit hieß das Finale Michael van Gerwen gegen Peter Wright, die Neuauflage des Finals von 2014. Damals gewann van Gerwen mit 7:4. Vor dem Spiel galt Van Gerwen als Favorit, vor allem weil Wright bereits 10 TV-Finals gegen ihn verloren hatte. Trotzdem ging Wright optimistisch in das Spiel und gewann gleich die ersten beiden Sätze. Danach drehte van Gerwen auf und konnte ausgleichen. Nach der Pause gewann Peter Wright wieder zwei Sätze nacheinander. Van Gerwen konnte nicht wirklich nachlegen, er gewann zwar noch ein Set, doch dann kam die Zeit des Peter Wright und so konnte er den dritten Matchdart auf der Doppel 10 verwerten und gewann verdient mit 7:3 seinen ersten WM Titel. Was mich persönlich sehr freute, da Wright mein Lieblingsspieler ist und es ihm im Vorfeld fast niemand ernsthaft zugetraut hätte, dass er auch einmal einen ersten Platz bei der WM belegt.