Willkommen zur 1. Ausgabe von ‚‚Die Berufe unserer Eltern‘‘! Diesmal habe ich Jan Kurka zu seinem Beruf als Pilot (oder auch Flugkapitän) befragt. Dabei sind äußerst interessante Antworten gekommen! Falls Sie sich also für den Beruf als Pilot interessieren, kann ich Ihnen sehr empfehlen dieses Interview zu lesen!
Redaktion: Guten Tag, Herr Kurka. Danke, dass Sie sich Zeit für ein Interview nehmen.
Jan Kurka: Danke für die Einladung, ich bin gerne gekommen.
R: Welchen Job üben Sie aus?
J.K.: Ich bin Flugkapitän.
R: Seit wann arbeiten Sie bereits als Pilot?
J.K.: Berufspilot bin ich schon seit ganzen 27 Jahren.
R: Wo führen Sie Ihren Beruf aus?
J.K.: Ich arbeite derzeit bei einer chinesischen Fluglinie namens Air China.
R: Wie kam es denn dazu, dass Sie ausgerechnet für eine chinesische Airline fliegen?
J.K.: Ich war davor bei einer österreichischen Fluglinie. Zu der chinesischen Fluglinie bin ich dann einerseits gegangen, weil es eine gute Möglichkeit war von den Austrian Airlines wegzugehen und andererseits, weil ich Abenteuerlust hatte und in die Ferne wollte. Außerdem herrscht in China ein großer Bedarf an erfahrenen Piloten.
R: Warum wollten Sie die Austrian Airlines verlassen?
J.K.: Weil es dort langsam langweilig wurde und ich damals wegen der wirtschaftlichen Lage nicht an die Airline geglaubt habe.
R: Wie sehr sind Sie mit Ihrem Job zufrieden und warum?
J.K.: Ich bin mit meinem Job sehr zufrieden, weil mir meine Arbeitsumgebung wirklich gut gefällt. Damit meine ich Flugzeuge im Allgemeinen und den Airbus A330, das Flugzeug, das ich ausschließlich fliege, im Speziellen. Außerdem gefallen mir meine Arbeitskollegen, meine Destinationen, die verschiedenen Orte, die unterschiedlichen Tageszeiten und Wetterkonstellationen. Denn die sind meistens alle sehr abwechslungsreich.
R: Wie sehr sind Sie mit Ihrem Gehalt zufrieden? Und warum?
J.K.: Mit meinem Gehalt bin ich sehr zufrieden, weil es sich, seit ich in China fliege, mehr als verdoppelt hat.
R: Wie sieht es mit dem Urlaub aus? Haben Sie genug Erholung oder hätten Sie gerne mehr?
J.K.: Ich habe sehr viel Freizeit und daher nicht den Wunsch nach mehr Urlaub. Leider ist es aber manchmal schwierig langfristig Urlaub mit der Familie zu planen. Es geht sich aber trotzdem immer wieder gut aus.
R: Welche Ausbildungen haben Sie für den Beruf absolviert?
J.K.: Nach meiner Matura habe ich eine Verkehrspilotenausbildung gemacht und auch während der Ausübung des Berufes gibt es ständig Weiterbildung, weil sich die Luftfahrt ständig verändert.
R: Sind die Weiterbildungen, von denen Sie gerade gesprochen haben, eher eine Belastung oder doch spannend?
J.K.: Sie sind sehr interessant, spannend und gut, um geistig beweglich zu bleiben. Außerdem lerne ich sehr gerne Neues.
R: Fliegen Sie immer dieselben Flüge oder immer andere?
J.K.: Im Augenblick fliege ich glücklicherweise vorwiegend die Route Wien – Peking aber auch Inlandsflüge in China und gelegentlich auch andere Flüge von Peking nach Australien oder Europa.
R: Wie lange sind Sie bei den Flügen nicht zuhause, sondern unterwegs?
J.K.: Einmal von Wien nach Peking und wieder zurück schaffe ich in 42 Stunden, wovon ich etwa 20 Stunden in Peking bin. Die längste Abwesenheitsperiode beträgt im Augenblick 5 Tage. Früher gab es aber auch Zeiten, zu denen ich 2 Wochen weg war.
R: Welche Schwierigkeiten bringt der Beruf mit sich?
J.K.: Das Langstrecken-Fliegen durch die Zeitzonen ist körperlich anstrengend, man muss darauf achten, dass man viel Schlaf hat und die Freizeit ist sehr unregelmäßig, was manche Aktivitäten schwierig macht.
R: Und welche Vorteile bringt er mit sich?
J.K.: Der Umstand, der ein Nachteil ist, ist auch ein Vorteil, denn ich habe oft Freizeit zu Zeiten, wo andere Personen sie nicht haben. Außerdem arbeitet man immer mit anderen Menschen und lernt viele verschiedene Orte der Welt kennen.
R: Danke für das wunderbare Interview, Herr Kurka.
J.K.: Es war mir ein Vergnügen.
Das Interview wurde im Rahmen des D-Unterrichts von Matteo Kurka aus der 4CR verfasst. In regelmäßigen Abständen folgen hier weitere Interviews zu den Berufen der Eltern von Schülern der Keimgasse.