Der Herr Professor Tobischek hat einen äußerst problematischen Artikel zum höchst umstrittenen Thema „Nutella, mit oder ohne Butter?“ geschrieben. Da seine Meinung die falsche Meinung ist, haben wir uns jetzt entschieden einen Kontraartikel zu schreiben.
„Die Butter schafft den perfekten Untergrund für das Nutella-Erlebnis. Hauchzart aufgetragen schließt sie, als demütiger Diener, die Poren des Gebäcks und rollt somit der Nutella gewissermaßen den roten Teppich aus. Majestätisch gleitet diese nun beim Verstreichen über den Untergrund, mit dem Fußvolk, dem Brot, zart verbunden, aber doch gleichsam schwebend, leicht abgehoben, wie es einer Königin durchaus gebührt.“
Ja, der Herr Professor versucht hier ganz klar von seinem schwachen Argument abzulenken, indem er hier einen schönen, aber auch komplett inhaltlosen Absatz dichtet. Man braucht keine Butter, um das Nutella-Erlebnis komplett auszuschöpfen. Die Poren des Brotes braucht man nicht zu schließen, da die Nutella auch ohne die fetthaltige Butter es schafft, trotzdem auf dem Brot schwebhaft und leicht den erwarteten Genuss zu bringen.
„Das pöbelige Auge mag es vielleicht schätzen, wenn die Nutella selbst sich in die Niederungen der Poren hinablässt. Das Auge des Connaisseurs aber ergötzt sich an der Erhabenheit, an den kunstvollen Schwingungen, die man selbst mit Meisterhand und frischem Messer macht. Wir waren bei den sanften Schwingungen, die sich gleich einem michelangelesken Pinselstrich mit höchster Präzision bis an die Ränder des Gebäckstucks ziehen, keinesfalls darüber hinaus.„
Man kann doch nicht das Auftragen der Butter mit der Kunst des Pinselschwingens vergleichen: Das Auftragen der Butter ist eine einfache Tätigkeit, die selbst der größte Connaisseur nicht romantisieren kann. Außerdem, wie kann man sich selbst mit Michelangelo vergleichen: Da sieht man schon das verzerrte Weltbild des Autors.
„Eines ist aber ausdrücklich erlaubt, denn bei allem Genuss wollen wir uns doch nicht der Verschwendung preisgeben: das Abschlecken des Streichgeräts. Das Vorspiel.“
Oh Gott, jetzt eskaliert es komplett. Wie kann man das Abschlecken des Streichgeräts als Genuss empfinden. Das ist doch nicht moralisch vertretbar.
„Der Biss hat ohne Lippenkontakt zu passieren. Die Zähne verweilen einen unmerklichen Moment in der zarten Nutellaschicht, bevor sie gleich einem exakten Schnitt den in seiner Größe dezent gehaltenen Bissen vom Rest ablösen – ohne jegliche Veränderung der harmonischen Komposition – Brot, Butter, Nutella.“
Die Komposition könnte genauso gut funktionieren ohne Butter. Wir sollten uns nicht einreden, dass man dieses extra Fett braucht, um Nutella wirklich zu genießen.
Jetzt am Ende noch ein wichtiger Tipp: Man sieht ja ganz klar, dass der Autor dieses Artikels stark besoffen oder unter einem anderen seltsamen Einfluss stand. Deshalb Kinder, nehmt diesen Autor nicht zu ernst. Esst weiterhin eurer Brot mit Nutella und OHNE Butter und lasst euch nicht beeinflussen. #staystrong
Es freut mich, dass meine wohlgeformten Worte hier nochmals wiederholt werden. Man merkt auch deutlich, wie wenig die Anti-Butter-Fraktion meiner Argumentation entgegenzusetzen hat. Geht ja auch gar nicht. MT