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Und was hat Mathe mit dem Leben zu tun?

Eigentlich relativ simpel. Die meisten antworten wohl, dass jeder seine Buchhaltung machen muss, einkaufen und mit dem eigenen Geld haushalten. Allerdings hört es da bei weitem noch nicht auf. Ein wirklich schönes Beispiel für Mathematik im Alltag ist Umweltschutz.

Nein, nicht die Berechnungen, die Wissenschaftler anstellen, um ihre Modelle zu beweisen. Das ist zwar auch Algebra, aber auf eine Art, die uns im Alltag nicht begegnet. Wir müssen nur mit den Konsequenzen leben. Oder eben nicht, wenn manche Politiker – eigentlich fast alle – nicht auf diese Forscher, die sich übrigens einig sind, hören.

Umweltschutz ist ein praktisches Beispiel für Spieltheorie. Ja, sogar die Spieltheorie des Lebens. Jetzt nicht aufhören zu lesen, das geht ohne Formeln. Die Spieltheorie beschäftigt sich damit, welche Strategie für welchen „Spieler“ am effizientesten ist, beziehungsweise in welchem Verhältnis er seine Strategien mischen muss, um möglichst gut abzuschneiden. Jetzt kann man bei Umweltschutz, der Einfachheit halber, zwei Strategien definieren: Man kümmert sich um Umweltschutz oder eben nicht. Daraus ergeben sich vier mögliche Fälle, wie zwei Spieler ihre Strategien wählen können. Ob man aber zwei Spieler oder 8 Milliarden hat, eines bleibt immer gleich. Wenn ein Spieler sich für Umweltschutz engagiert und andere nicht, können die anderen ihren Komfort beibehalten und sich auf den Bemühungen des einen (oder der wenigen) ausruhen (tatsächlich sollte niemand mit dem momentanen Stand zufrieden sein, aber viele Menschen sehen es so) und diejenigen, die Arbeit auf sich genommen haben und Zeit, Geld oder Sonstiges investierten, kommen sich dämlich vor, weil sie zu ihrem Nachteil und zum Vorteil der anderen entschieden. Das Spiel geht sogar so weit, dass man im Prinzip von einem Nullsummenspiel sprechen kann. Wenn einer etwas verliert (investiert), gewinnt ein anderer dasselbe. Außer alle schließen sich zusammen und entscheiden sich gemeinsam die Bank abzuzocken, also das System auszutricksen. Wenn nämlich alle etwas für den Schutz unseres Planeten tun, dann gewinnen auch alle. In demselben Maße, und niemand steigt schlecht aus. Es ist auch die einzige pareto-effiziente Lösung, die Lösung, bei der die Summe der Gewinne die größte ist, und alle am meisten davon haben. Leider gibt es das Risiko, dass nicht alle mitspielen, aber das sollte keine Ausrede sein, denn wenn jeder so argumentiert, bleibt die Situation aufgrund der Feigheit der Menschen so wie sie ist. Oder würde sogar schlimmer werden. Nur wer agiert, kann ein gutes Gewissen haben, denn er weiß, dass er den besten Weg für die Erde, die Zukunft und damit sich selbst gewählt hat. Also, wer ist dabei. Nutzen wir die Lücke im System und verbessern wir die Welt. Es macht sonst keiner für uns.

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