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Auswirkung der Lockdowns auf die mentale Gesundheit

Weit länger als ein Jahr haben wir nun unter verschärften Umständen gelebt. Statt in der Schule zwischen unseren Freunden, sind wir über Monate alleine vor dem Bildschirm gesessen. Das wäre nicht weiter schlimm, würden wir von einer Zeitspanne von einigen Tagen reden. Auch wenn wir mittlerweile unserem ehemaligen Alltag immer näher kommen, wird wohl keiner von uns diese Umstellung je vergessen.

„Dass Einsamkeit die Gesundheit massiv gefährdet, ist durch wissenschaftliche Studien eindeutig belegt. Das Gefühl der Einsamkeit ist an sich eine gesunde Stressreaktion: Es zeigt, dass es uns an den notwendigen sozialen Kontakten mangelt. Bei längerer Einsamkeit wird die Stressreaktion allerdings chronisch und der Körper reagiert mit der Ausschüttung eines Kortison-ähnlichen Stoffes. Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte geschwächt, die Anfälligkeit für Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Auch Erkrankungen wie Alzheimer können früher auftreten. Soziale Desintegration stellt ein größeres Risiko für vorzeitigen Tod dar als Übergewicht. Sie entspricht etwa der Gesundheitsgefährdung durch Rauchen, Arbeitsstress und Angst“, so das deutsche Lexikon für Psychologie: spektrum.de/lexikon/psychologie/einsamkeit/3901

Im Jahr 2017 gab es laut de.statistika.com pro 1000 10-24-Jährigen, 15,2 Fälle von depressiven Episoden. Eine Stichprobe im April 2020 zeigte, dass etwa 40% der Befragten 10-24-Jährigen an depressiven Symptomen leiden (jedoch keine diagnostizierte Depression.)

Bereits der Glaube daran, in Zukunft sozial isoliert zu sein, reicht aus, um Menschen gesundheitlich zu beeinträchtigen. Sie werden übersensibel für soziale Bedrohungen und fokussieren Aufmerksamkeit und Denken verstärkt negativ auf die sozialen Kontakte. Das Verhalten und die Interaktion verändert sich. Traurigkeit kommt auf, das Wohlbefinden sinkt. Zusätzlich neigen Einsame vermehrt zu ungesundem Verhalten wie vermehrtem Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkosum, ungesundem und übermäßigem Essen und zu wenig körperlicher Aktivität.

Einsamkeit ist also extrem gesundheitsschädlich. Nachdem Schüler ein Leben lang in die Schule gegangen sind und plötzlich zuhause eingesperrt wurden, kann man mit gutem Recht von einer unerwarteten massiven Einsamkeit sprechen. Doch warum genau Jugendliche? Jeder, der in diesem Alter ist oder gewesen ist, wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass es vor allem in dieser Phase der Entwicklung wichtig ist rauszugehen, sich von den Eltern ein wenig zu lösen, statt „eingesperrt im Kinderzimmer“ zu hocken. Ich kann nur meine Erfahrung und Meinung einbringen, aber ich gehe davon aus, nicht nur ich verbringe lieber Zeit mit Freunden draußen, als mit der ganzen Familie im Haus in meinem Zimmer. Letzteres wurde jedoch beinahe jedem Jugendlichen nun aufgezwungen, welche Folgen dies haben wird, wird sich zeigen. Ärzte vermuten leider nicht nur, sondern erwarten ein Emporschießen der Fälle von Depressionen bei Jugendlichen.

Im Internet findet man zahlreiche Selbsttests, auch im Bereich Depressionen, Beispiel: Selbsttest – iFightDepression [DE] Ein „positives“ Ergebnis ist hierbei aber mit keiner ärztlichen Diagnose gleichzustellen. Solche Tests behandeln meistens nur körperliche Symptome, und diese können aus vielen anderen Gründen auftreten.

Hier der Link zu einem Artikel, wo du auch findest, wer dir wie weiterhelfen könnte:

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