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Chat GPT – Fluch oder Segen?

aus Schülerinnen & Lehrersicht – von Smilla Buschbom bzw. Prof. Markus Tobischek

Die Schülerinnensicht:

Die Frage, ob ChatGPT ein Fluch oder Segen ist, hängt von der Perspektive ab. Aus einer technologischen Perspektive ist ChatGPT zweifellos ein Segen. Die fortschrittliche künstliche Intelligenz ermöglicht es, natürliche Sprache zu verstehen und menschenähnliche Konversationen zu führen, was viele praktische Anwendungen hat. Zum Beispiel kann ChatGPT als persönlicher Assistent, Kundendienst-Chatbot oder Sprachübersetzer verwendet werden.

Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der ethischen und sozialen Auswirkungen. Einige befürchten, dass die Technologie dazu führen kann, dass menschliche Interaktionen und menschliche Arbeitsplätze ersetzt werden. Außerdem kann ChatGPT auch zur Verbreitung von Fehlinformationen und Propaganda genutzt werden.

Wie manche vielleicht während des Lesens gemerkt haben, wurden die beiden oberen Absätze nicht von mir, sondern von ChatGPT selbst geschrieben. Auch wenn der Aufsatz oben keine Wettbewerbe gewinnen würde, sehen lassen kann er sich schon. Seitennotiz: Die niederösterreichische Landesschüler:innenvertretung hat ChatGPT zur Matura antreten lassen, das Ergebnis war eine bestandene Matura. Daran sieht man, dass künstliche Intelligenz, obwohl sie so jung und neu ist, schon teilweise an menschliche Leistungen herankommt. 

Das bringt uns zu einem sehr gefährlichen Punkt: Wird uns die künstliche Intelligenz bald ersetzen? Zwar denke ich, dass viele Prozesse durch KIs (künstliche Intelligenzen) automatisiert oder er-leichtert werden können, aber der Mensch wird nie obsolet werden. Viel eher muss man lernen, wie man die künstliche Intelligenz nutzen kann – in geregeltem Rahmen.

In letzter Zeit gab es viele Schlagzeilen rund um das Thema, dass ChatGPT Aufsätze oder Schularbeiten für Schüler:innen geschrieben hat. Gedurft haben die das natürlich nicht. Doch bis jetzt gibt es noch wenige bis gar keine Regeln rund um KIs und deren Verwendung im Unterricht. Doch genau das ist meiner Meinung das, was wichtig wäre: ChatGPT und ähnliche Software in den Unterricht mit-einbeziehen und anstatt das Thema komplett außen vor zu lassen und strikt zu verbieten, uns einen Weg aufzuzeigen, wie man mit der künstlichen Intelligenz arbeiten kann, sodass sie uns bereichert. Denn auch wenn sich viele vielleicht wünschen würden, dass diese Programme verschwinden, werden sie das nicht. Im Gegenteil: Umso mehr entwickelt und geforscht wird, umso ausgeklügelter werden sie, und umso mehr werden die KIs Teil unseres Lebens werden. Denn die Schule soll auf unsere Zukunft vorbereiten. Doch um das zu erreichen, muss man uns auf verschiedenste Arten zu arbeiten trainieren. 

Wenn wir sie nicht wegbekommen werden, warum lernen wir dann nicht einfach einen guten Umgang mit ihr? Unsere Zukunft wird voraussichtlich immer mehr von Computer-Programmen, Software etc. abhängen. Deswegen wäre es jetzt wichtig, dass man uns das auch beibringt. Abschließend würde ich gerne betonen, dass man die künstliche Intelligenz nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance sehen sollte.

Smilla Buschbom

Die Lehrersicht

Dieser Text erhebt keinerlei Anspruch darauf, die Sicht meiner Kolleg*innen wiederzugeben.

Ich stimme Smilla in vielem absolut zu. Etwa dass wir KI auch als Chance sehen müssen, Betonung auf auch! Ich denke aber, wir müssen unbedingt auch auf die Gefahren von KI achten.

Dass KIs nicht verschwinden, sondern in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden, sehe ich genauso. Wir Menschen haben Erfindungen noch nie wieder „verschwinden“ lassen, wenn viele einen Vorteil davon hatten; heutzutage schon gar nicht, wenn es sich um wirtschaftliche Vorteile handelt und man z.B. 8.000 Arbeiter einsparen und durch KI ersetzen wird, wie von IBM vor wenigen Tagen ange-kündigt. Leider sehe ich daher Smillas Aussage in Bezug auf die Arbeitswelt „der Mensch wird nie obsolet werden“ deutlich kritischer. Klar werden KIs nicht im Handumdrehen sämtliche Arbeiten über-nehmen, aber den 8.000 Ex-IBM-Arbeitern wird wohl nur ein Bruchteil an Neuanstellungen gegen-überstehen.

Geoffrey Hinton, jener KI-Pionier, der unlängst Google verlassen hat, um öffentlich vor den Gefahren von KI zu warnen, sieht gleich eine ganze Reihe potenzieller Probleme: So würden uns Cyber-crime und Fake-News überfluten. KIs gehörten drin-gend gesetzlich reguliert, aber die Geschwindigkeit der Legislative hinke den technologischen Ent-wicklungen weit hinterher. Die Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich von KI waren dermaßen schnell, dass wohl niemand vorhersagen kann, was in wenigen Jahren passieren wird. „Es ist beäng-stigend“, so Hinton, sich vorzustellen, wohin die Reise in den nächsten fünf Jahren gehen könnte.

Umso berechtigter finde ich daher Smillas Forder-ung, KI in den Unterricht einzubeziehen und Wege für den Umgang mit KIs aufzuzeigen. Du hast recht, Smilla, aber können wir das? 

Verfügen wir über die nötige Kompetenz?
Und verfügen wir über die zeitlichen Ressourcen, um hier einigermaßen up to date zu sein? Reagiert unser Bildungssystem, das Ministerium, die Schulen auch nur annähernd schnell genug auf diese Herausfor-derungen? (Die Direktor*innen möchte ich dabei in Schutz nehmen, was sollen die nicht noch alles leis-ten.) Wie gerne würde ich auf eine dieser Fragen mit “Ja“ antworten.

In der Schweiz können bereits Lehrer-Fortbildungen zu KI besucht werden, bei uns wird dies – so mein Eindruck – völlig verschlafen. Vor allem wird eines überlegt, nämlich wie man verhindern kann, dass ihr Schüler*innen uns von KIs verfasste Hausübungen oder auch VWAs abgebt. Aus meiner Sicht be-kämpfen wir damit negative Symptome, kümmern uns aber nicht wirklich um Lösungen. Ein simpler Grund: Wir sind damit überfordert. Smilla schreibt, die Schule soll euch auf eure Zukunft vorbereiten. Stimmt. Aber wie machen wir das, wenn wir diese Zukunft nicht wirklich kennen. Ich denke, wir, Schüler- und Lehrer*innen müssen hier gemeinsam Wege finden. Euch muss bewusst sein, was es bei uns bewirkt, wenn wir das Gefühl bekommen, wir geben nicht euch, sondern ChatGPT Feedback auf eure „Leistungen“. Das ist zwar auch jetzt schon so, wenn ihr eure „Copy & Paste“-Künste zeigt, kann aber nochmals ganz andere Dimensionen annehmen.

Ich kann nachvollziehen, wie groß die Versuchung ist, die HÜ mittels ChatGPT in wenigen Sekunden er-ledigt zu haben, angepasst auf euer Niveau und mit einer realistischen Fehlerquote versehen. Überlegt euch aber bitte gut, mit welchen Kompetenzen ihr euren Bildungsweg beendet, wenn den Großteil eurer Leistungen nicht ihr selbst, sondern eine KI erbracht hat. 

Wenn ihr euch schon in der Schule ständig von künstlicher Intelligenz ersetzen lasst, was bringt ihr für später mit, damit ihr im Arbeitsleben nicht einfach ersetzt werden könnt? Damit ihr noch gebraucht werdet und nicht, wie Smilla es formuliert hat, „obsolet“ seid?

Wir dürfen uns nicht gegenseitig ausspielen. Hier kommen sehr herausfordernde Entwicklungen auf uns alle zu. Wir als Lehrer*innen werden uns sehr schwertun, euch die von Smilla geforderten Wege in diese ungewisse Zukunft aufzuzeigen. Vielleicht besteht aber eine Chance in diesen Entwicklungen auch darin, dass wir wirklich – in beiderseitigem Interesse – gemeinsam Wege finden, diesen Heraus-forderungen zu begegnen. 

Denn klar ist, es geht um eure Zukunft.
Aber: Eure Zukunft ist auch unsere!

Die Frage, ob ChatGPT ein Fluch oder Segen ist, hängt von der Perspektive ab. Aus einer technologischen Perspektive ist ChatGPT zweifellos ein Segen. Die fortschrittliche künstliche Intelligenz ermöglicht es, natürliche Sprache zu verstehen und menschenähnliche Konversationen zu führen, was viele praktische Anwendungen hat. Zum Beispiel kann ChatGPT als persönlicher Assistent, Kundendienst-Chatbot oder Sprachübersetzer verwendet werden.

Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der ethischen und sozialen Auswirkungen von ChatGPT. Einige befürchten, dass die Technologie dazu führen kann, dass menschliche Interaktionen und menschliche Arbeitsplätze ersetzt werden. Außerdem kann ChatGPT auch zur Verbreitung von Fehlinformationen und Propaganda genutzt werden.

Wie manche vielleicht während dem Lesen gemerkt haben, wurden die beiden oberen Absätze nicht von mir, sondern von ChatGPT selbst geschrieben. Auch wenn der Aufsatz oben keine Wettbewerbe gewinnen würde, sehen lassen kann er sich schon. Seitennotiz: Die niederösterreichische Landesschüler:innenvertretung hat ChatGPT zur Matura antreten lassen, das Ergebnis war eine bestandene Matura. Daran sieht man, dass die künstliche Intelligenz, obwohl sie so jung und neu ist, schon teilweise an menschliche Leistungen herankommt.

Das bringt uns aber auch zu einem sehr gefährlichen Punkt: Wird uns die künstliche Intelligenz bald ersetzen? Zwar denke ich, dass viele Prozesse durch KIs (künstliche Intelligenzen) automatisiert oder erleichtert werden können, aber der Mensch wird nie obsolet werden. Viel eher muss man lernen, wie man die künstliche Intelligenz nutzen kann – in einem geregelten Rahmen.

In letzter Zeit gab es viele Schlagzeilen rund um das Thema, dass ChatGPT Aufsätze oder Schularbeiten für Schüler:innen geschrieben hat. Gedurft haben die das natürlich nicht. Doch bis jetzt gibt es noch wenige bis gar keine Regeln rund um KIs und deren Verwendung im Unterricht. Doch genau das ist meiner Meinung das, was wichtig wäre: ChatGPT und ähnliche Softwares in den Unterricht miteinbeziehen und anstatt das Thema komplett außen vor zu lassen und strikt zu verbieten, uns einen Weg aufzuzeigen, wie man mit der künstlichen Intelligenz arbeiten kann, sodass sie uns bereichert. Denn auch wenn sich viele vielleicht wünschen würden, dass diese Programme verschwinden, werden sie das nicht. Im Gegenteil: Umso mehr entwickelt und geforscht wird, umso ausgeklügelter werden sie, und umso mehr werden die KIs Teil unseres Lebens werden. Denn die Schule soll auf unsere Zukunft vorbereiten. Doch um das zu erreichen, muss man uns auf verschiedenste Arten zu arbeiten trainieren.

Wenn wir sie nicht wegbekommen werden, warum lernen wir dann nicht einfach einen guten Umgang mit ihr? Unsere Zukunft wird voraussichtlich immer mehr von Computer-Programmen, Softwares, etc. abhängen. Deswegen wäre es jetzt wichtig, dass man uns das auch beibringt. Abschließend würde ich gerne sagen, dass man die künstliche Intelligenz nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance sehen sollte.

Prof. Markus Tobischek

Hallo, ich bin die Smilla! Ich bin 16 Jahre alt und gehe in die 7M. In meiner Freizeit bin ich im Klimabereich sehr engagiert. Viel Spaß beim Lesen!

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